Bericht vom 26.2.2020

Mit einer süssen, farbigen Willkommenstorte wurde ich vor einem Monat in Ratnanagar empfangen.

Eine unserer «hilflosen» Patientinnen ist die 25-jährige Sunita. Wegen einer Fehldiagnose in einem externen Spital erhielt sie über Wochen eine hochdosierte Cortison- und Immunsuppressiva-Therapie. Dadurch entwickelten sich schliesslich schwere Nebenwirkungen mit beidseitigen Oberschenkelkopf-Nekrosen, sodass sie nur noch langsam hinkend und unter Schmerzen gehen konnte. Mit Hilfe von unserem Volontär Dr. Markus Renggli haben wir sie sehr gut abklärt und schliesslich einem guten Orthopäden vorgestellt, welcher die Patientin nun operiert hat. SMN wird die Operationskosten übernehmen, weil sich die Patientin diese nicht leisten könnte.

Die Arbeit im neuen Gebäude macht sehr viel Freude. Allerdings haben wir gerade einen grossen Wasserschaden, weil der Schlosser nicht sachgemäss gearbeitet hat, er ist ja dazu auch nicht ausgebildet.

175 nepalesische StudentInnen hatten seit dem Ausbruch der Corona-Virus Epidemie ungeduldig auf die Evakuierung aus der Region Wuhan gewartet. Doch in Nepal war keine Schutzkleidung vorhanden. Dank SMN konnte geholfen werden: Wir hatten vor 2 Jahren mit dem Container eine grosse Menge solcher, nach der Ebola-Gefahr nicht gebrauchter, Schutzkleider erhalten. Zuerst hatte ich mich geärgert, denn wir hatten hier ja auch keinen Bedarf dafür. Glücklicherweise hatte ich die vielen Schachteln, zwar widerwillig, in unserem Lager gehortet. Und nun konnten wir diese endlich loswerden; dank dieser Virusschutz-Kleider konnten die StudentInnen vor einer Woche endlich nach Nepal zurückgeholt werden. Die Virus-Teste waren bei der Ankunft bei allen negativ; in zwei Woche werden diese nochmals wiederholt und die StudentInnen können dann wohl die Quarantäne verlassen.

Die Schweizer Botschafterin Elisabeth Capeller war bei uns auf Besuch. Das Spital-Komitee mit dem Gemeindepräsidenten hat ihr einen schönen Empfang bereitet und er war des Lobes voll für Shanti Med.

Letzte Woche war Thomas Brack, Verwalter des Limmattal Spitals, mit einem 5-köpfigen Team hier. Die ganze Woche gab’s Sitzungen mit allen möglichen wichtigen Leuten aus dem Spitalkomitee, Parlamentariern und Angestellten. Ausführlich haben wir über eine aktive Spital-Partnerschaft Limmattal/Ratnanagar diskutiert und uns über eine längerfristige Strategie geeinigt. Ziel ist es, sobald wie möglich ein neues Gebäude für Geburtshilfe/Gynäkologie zu erstellen.

Die Vergrösserung der Geburtshilfe/Gynäkologie ist sehr dringend, denn auch hier nehmen die Zahlen dauernd zu. Mittlerweile haben wir bereits 50 Geburten pro Monat.

Bericht vom 12.10.2019

Dashain entspricht in Nepal etwa unserer Weihnachtszeit.

Die Angestellten kriegen den 13. Monatslohn und der Familie und den Verwandten werden Geschenke gebracht. Aber vielerorts reicht das Geld nicht für Geschenke. Deshalb haben sich unsere Volontäre Karin, Martin und Andreas mit den vielen aus der Schweiz gespendeten Stricksachen, Kleider und Spielsachen schwerbepackt auf den Weg in die abgelegenen Chepang Hügel gemacht, wo wirklich sehr unterprivilegierte Menschen wohnen. Bereits beim Aufstieg vorbei an einsamen Siedlungen konnten sie vielen Kindern schöne Kleider und Spielsachen schenken. Am Abend, oben angekommen, haben sie in einem einfachen Homestay übernachtet und am Morgen vor der lokalen Schule all die schönen Dinge aufgetürmt. Die Kinder konnten sich Kleider und Spielsachen auslesen und die Erwachsenen haben sich den Rest geteilt, sodass zum Schluss nichts mehr übriggeblieben ist. Zufrieden nach den intensiven Erlebnissen sind unsere Volontäre am Abend wieder zurückgekommen.

Ein herzliches Dankeschön geht an all die verschiedenen Strickerinnen und Spenderinnen von Kleidern und Spielsachen. Viele Schachteln voll sind mit dem letzten Container angekommen. Und es bleibt genug, um auch noch viele arme Patienten im Spital damit zu beschenken.