Bericht vom 2.10.2019

Schrittweise haben wir mit dem Umzug in den Neubau begonnen. Das ist eine grosse Freude und war auch dringend nötig. Vor der Anmeldung bilden sich jeden Morgen längere Schlangen und das Gedränge im Altbau war oft kaum auszuhalten.
Vier wichtige ambulante Sprechstunden sind nun bereits im neuen Gebäude untergebracht:

Der Kinderarzt Dr. Biswo untersucht jeden Morgen etwa 40-50 Kinder, während sich die wartenden Kinder mit den vielen Spielsachen draussen vor der Tür vergnügen.

Die Dermatologie ist wunderschön hell und gross, zwei nepalesische Dermatologen, Dr. Karki, Dr. Manoj, ein Assistent Dr. Anjal und ich arbeiten dort. Für die Verbände, Exzisionen und andere Eingriffe haben wir 2 Patientenliegen in abgetrennten Nischen. Und in der 3. Nische haben wir unsere neuen Apparate aufgestellt: UV-Ganzkörper-Kabine, Hand- und Fuss-UV-Gerät, Pedicure, Iontophorese. Wir sind nun endlich gut ausgerüstet. Jeden Tag kommen weit über 100 dermatologische Patientinnen und Patienten.

Seit einem Monat haben wir nun auch einen Hals- Nasen- Ohrenarzt, Dr. Paras. Auch sein Zimmer ist ganz neu eingerichtet.
Dr. Arun, unser Gynäkologe, untersucht jeden Tag 40-50 Frauen, macht Schwangerschaftskontrollen, Ultraschall, PAP-Abstriche, Kaiserschnitte. Er ist sehr beliebt bei den Frauen.

Letzte Woche ist auch ein neuer Container angekommen, wiederum sehr viel nützliches Einrichtungs- und Verbrauchsmaterial. Zusammen mit 15 Helferinnen und Helfern war alles nach 5 Stunden ausgepackt und vorläufig in Vorratsräumen untergebracht. Eine lange Arbeit wird es nun sein, alles am richtigen Ort zu platzieren. Für das Gruppenfoto zum Schluss kamen auch der Gemeindepräsident und einige Spitalkomitee-Mitglieder.

Am Neubau gibt es jetzt immer noch einiges fertig zu stellen. In zwei Wochen werden wieder die Scouts aus Bonn kommen und in den Gängen des ersten und zweiten Stocks die Hartgummi-Böden verlegen. Weiter werden sie eine Rollstuhle-Rampe zum Hintereingang des Neubaus bauen und viele weitere wichtige Reparaturarbeiten machen, für welche wir in Nepal einfach keine sorgfältigen Handwerker finden.

Das ist alles sehr erfreulich und vor allem haben wir immer mehr dankbare und zufriedene Patientinnen und Patienten. Unser Spital hat wirklich einen sehr guten Namen. Und ich bin froh, dass wir nach wie vor viele Bedürftige unentgeltlich behandeln können. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an all unsere SpenderInnen und Sponsoren!

Erfahrungsbericht von Dr. Med. Martin Sutter

Pädiatrie in Nepal: Erfahrungsbericht von Dr. Med. Martin Sutter - Kinderärzte-Schweiz 01/2019 (PDF)